Heute stellen wir euch Christian Michel vor – einen, der nicht nur in Stoppenberg wohnt, sondern auch kandidiert: für die Bezirksvertretung VI und für ein kleines Stück gerechtere Stadtteilpolitik.

Das Weltkulturerbe Zollverein liegt quasi in Sichtweite seiner Haustür – ein Hauch von UNESCO zwischen Altbau und Aldi. Nicht so voll, nicht so laut wie anderswo, eigentlich ganz charmant. Ja, Christian wohnt gerne im Essener Norden – wenn da nicht das ständige Gefühl wäre, dass der städtische Kompass immer ein bisschen südlicher ausschlägt.

„Nehmen wir mal die Brücke über die Köln-Mindener Eisenbahn. Der Neubau wurde 2020 beschlossen, die alte Brücke längst abgerissen – vermutlich als Motivationsmaßnahme. Baubeginn sollte 2024 sein. Nun haben wir fast 2026, und: wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Nada. Niente. Nüschte. Das kann ja wohl nicht nur an der Deutschen Bahn liegen – auch wenn wir alle wissen, dass dort das Raum-Zeit-Kontinuum ohnehin seine eigenen Regeln hat. 😉“

Und dann wäre da noch die Sache mit dem Alltag.
Einkaufen? Klar, aber bitte mit dem Auto. Oder alternativ mit einem Eselskarren und mehreren Pausenstationen.
Frische Brötchen? Nur für Leute mit Wanderschuhen – und wer einen Kater hat (den tierischen, nicht den menschlichen), braucht gut und gerne die doppelte Zeit.
Bus und Bahn? Ja, irgendwann kommt da was. Vielleicht. Manchmal. Meistens nicht dann, wenn man’s braucht – also abends, am Wochenende oder überhaupt. Wer auf ein Konzert will, plant besser auch gleich die Rückwanderung mit Taschenlampe und Notfallration.

Christian fragt sich: Muss das wirklich so sein? Ist das alles einfach nur „Pech gehabt, falscher Stadtteil“ – oder fehlt es der Stadt Essen vielleicht schlicht an Phantasie, Flexibilität… oder einem funktionierenden Stadtplan?

Er weiß natürlich, dass auch eine Bezirksvertretung keine Wunder vollbringen kann – aber Nichtstun ist halt auch keine Option. Deshalb kandidiert er. Damit sich zumindest jemand laut wundern darf, warum das mit der Brücke nicht klappt – und ob ein Drohnen-Taxi für die Sonntagsbrötchen nicht wenigstens den Familienfrieden retten könnte.

„Kann ja wohl nicht so schwer sein.“