Genosse Christian war auf der Grundlagenschulung von Die PARTEI in Köln und hat für euch den folgenden Erlebnisbericht verfasst.

Per Mail des großartigen LaVos auf das Angebot der Grundlagenschulung hingewiesen, kurzerhand angemeldet und einen Platz zugeteilt bekommen, ging es am 29.07.2023 in das runtergewirtschaftete westdeutsche Randgebiet, nach Köln.

Bei hochsommerlichen 12 Grad machte ich mich vormittags im Nieselregen auf den Weg nach Köln. Dank ordentlichem Puffer in der Reiseplanung schaffte ich es trotz diverser Zugausfälle und Verspätungen von Essen nach Köln in sensationellen zweieinhalb Stunden. Machen wir uns nichts vor, dank der Zauberer aller bisherigen Landes- und Bundesregierungen ist es wahrscheinlicher als Muggel im Hogwartsexpress zu landen, als pünktlich mit der DB von Essen nach Köln zu kommen.

Damit sich die auch aus dem Pott angereisten Genosseys direkt heimisch fühlen konnten, fand die Schulung im Keller einer abgeranzten Industrieruine statt. Die Atmosphäre im Keller dürfte der eines bayrischen Bierkellers aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts in nichts nachgestanden haben, also historisch verbrieft die besten Voraussetzungen zur Vorbereitung der Machtübernahme durch die PARTEI bilden.

Gut 50 Genosseys aus den westdeutschen Randgebieten hatten sich bereits versammelt und teilweise mit Kaltgetränken eingedeckt, als Marie, die Kommissarin für Zerstörung und Fortschrift unterstützt von weiteren VertreterX des sehr guten Bundes- und Landesvorstands und in Begleitung Ihres langhaarigen, sexy Assistenten in den Saal schritt.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde formierte sich direkt der radikale Lungenflügel und forderte eine Raucherpause. Danach begann dann endlich der eigentliche Teil der Schulung. Neben Grundlagengedöns in Bezug auf Witz, Satire, Humor, Fallhöhe diesdas, lockerten zwei Runden „Anne Illner“ die Stimmung der Gruppe auf. Hier galt es, getarnt als VertreterX einer der sechs im Bundestag sitzenden Parteien, zu den Themen „Kannibalismus und Klimawandel – Chance oder Gefahr“ und irgendwas mit „Schwarzen Menschenmassen auf der Domplatte“ eine Diskussionsrunde zu gestalten.

Insbesondere der Genosse, der den Vertreter der verfickten AfD darstellte – standesgemäß mit aufgeklebtem Hitlerbärtchen – sorgte für Erheiterung, ebenso wie der Vertreter der Grünen – standesgemäß ohne Schuhe – sowie die Vertreterin der spD, die sich im Endeffekt an nichts erinnern konnte.

Nach einer Pizzapause entfaltete Maries Vortrag sein ganzes demagogisches Potential. Die Anwesenden wurden eingeschworen, nie zu vergessen, dass wir keine PolitikerX (würg) sein wollen und sollen, sondern allenfalls PolitikerX in ihrer ganzen grotesken Widerlichkeit darstellen. Verlogene sogenannte „Realpolitik“ sei mit uns nicht zu machen! Versteckt hinter dem Panzer des Parteianzugs (der stets korrekt und adrett zu tragen sei, wenn die PARTEI nach außen repräsentiert wird) gelte es vielmehr, mit pointierter Satirearbeit auf den Schmutz der anderen hinzuweisen. Um Geld, Ansehen und Macht (lol) habe es uns nicht zu gehen.

Wir seien weder „witzigere Linke“ noch „ökologischere Grüne“, sondern vielmehr ein Haufen desillusionierter Hirnis, Anarchos und Verrückter, die den Betrieb aufmischen und die anderen Parteien („alle Scheisse“) vor sich hertreiben, kurzum damit der Pickel am Arsch der Demokratie sind!

Hierauf entbrannte eine hitzige Diskussion, u.a. weil sich die Genosseys eines Pissdorfs in der Eifel (oder so) zu einer Fraktion mit den dortigen „Grünen“ (lel) zusammengetan haben, um der verfickten AfD Pöstchen und Prestige zu klauen. Am Ende der Diskussion blieb als Konsens, dass uns eint, dass wir alle Faschisten scheisse finden.

Zum Ende wurden wir vom sehr guten LaVo mit ausreichend Exemplaren des „Manifests der Partei die PARTEI“ versorgt (klare Leseempfehlung für alle Genosseys und die, die es werden wollen) und zogen bei höchstsommerlichen Temperaturen (ca. 15 Grad) in unseren Parteianzügen zu einer „Büdchentour“ durch das kriegsgebeutelte Köln und damit zu einem würdigen Abschluss eines gelungenen Tages.

Sollten LaVos/BuVos und sonstige Konsorten im kommenden Jahr erneut Grundlagenschulungen anbieten, kann ich jedem Genossey die Teilnahme ans Herz legen.

Glück auf!

Christian Thierkopf