Eine Fakten-Geschichte von möglicher Befangenheit, zweifelhafter Verzögerungstaktik, merkwürdigem Demokratieverständnis und Matheschwäche; mit eingestreuten Emotionen. Ein Service von Nadine Melsa, Fachfrau für Denkmalschutz und Kultur der PARTEI Essen.
Mit einer Pressemeldung hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW unter Führung von Ministerin Scharrenbach am 24.08.2021 wieder einmal das Ruhrgebiet brüskiert. Es wurde verkündet, dass einzig die Bewerbung der Müngstener Brücke um den Welterbe-Titel an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet wird.
Diese Entscheidung hinterlässt einen anrüchigen Beigeschmack und wirft die Frage auf, welche ehrliche Chance das Ruhrgebiet unter Scharrenbach wirklich hatte.

Man mag von der Bewerbung des Ruhrgebiets unter Federführung der Industriedenkmalstiftung um den UNESCO-Titel halten was man mag, und man muss diese Bewerbung auch nicht befürworten – aber von einem offenen, transparenten und demokratischen Verfahren darf man mehr erwarten als geschehen. Die Bewerbung wurde übrigens von Seiten des ursprünglichen Ministeriums angestoßen und die ganzen Jahre positiv begleitet. Nun mag das neugeordnete Ministerium unter Scharrenbach (seit 2017) die Bewerbung nicht wollen, aber immerhin befinden wir uns in einem laufenden Verfahren, dessen Regeln wenn nicht direkt geändert, so mindestens unterwandert wurden. Ein solches Verhalten findet man normalerweise bei kleinen Kindern, die gerade erst lernen müssen, dass man ein Spiel auch verlieren kann. Von einem Ministerium erwartet man anderes.
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